FRAUENUROLOGIE
Die Frauenurologie umfasst im Wesentlichen Probleme unwillkürlichen Harnverlustes und die Behandlung von Harnwegsinfektionen (siehe Infektionen und Harninkontinenz).
Natürlich sind Frauen wie Männer von bösartigen Geschwülsten der Harnorgane betroffen. Besonders die Zunahme der Raucherinnen hat dazu geführt, dass ihr Risiko an Blasenkrebs zu erkranken von 1 : 4 gegenüber Männern auf 1 : 2 gesunken ist.
Eine relativ häufige gutartige Geschwulst ist die Karunkel an der Harnröhrenöffnung. Sie wird in Lokalanästhesie bei Blutungen entfernt.
Blut im Urin mikroskopisch (bei der Harnuntersuchung – sieht man nicht!) oder makroskopisch, der Urin ist blutig, soll immer sofort zur urologischen Untersuchung Anlaß geben. Neben Ultraschalluntersuchung und Blasenspiegelung ist die Untersuchung der Form der roten Blutkörperchen im Harn (Erythrocyten – Morphologie) im Phasenkontrastmikroskop sinnvoll. Hier kann eine frische Blutung aus dem Harntrakt von einer harmlosen vermehrten Durchlässigkeit der „Nierenfiltermembranen“ für rote Blutkörperchen auseinander gehalten werden.
Harnröhrenverengungen sind bei der Frau nur an der Harnröhrenöffnung häufig. Entweder sind sie angeboren oder eine Folge der Schrumpfung der Haut des äußeren Genitales nach dem Wechsel. Je nach Beschwerden wird in lokaler Betäubung die Enge scharf geöffnet. Harnröhrendehnungen (Bougierungen) und Harnröhrenschlitzungen wegen einer Enge des inneren Teils der Harnröhre sind heute größtenteils überflüssig (=obsolet).