Nierenstein und Nierentuberkulose

ANFRAGE:

Ich hatte vor 2 Jahren eine Nierensteinzertrümmerung. Nach 1,5 Jahren, nach vielen Schmerzen und Untersuchungen wurde eine Nierentuberkulose festgestellt. Sie hat zu einer Einengung des Harnleiters geführt. Damit die Niere weiter arbeiten kann, wurde sie angebohrt. Besteht Hoffnung, daß sich der Harnleiter unter der Behandlung mit Medikamenten wieder regeneriert oder werde ich einer Operation nicht entkommen?

ANTWORT:

Die Tuberkulose ist eine sehr heimtükische Erkrankung. Noch immer ist sie nicht ausgerottet, und kann sich, wie wir es auch hier erleben, neben einer Steinerkrankung der Niere verbergen. Häufig führt die Nierentuberkulose zu Verengungen des Harnleiters in seinem Verlauf von der Niere bis zur Harnblase. Der Harn staut sich dann oberhalb der Engstelle zur Niere zurück. Wenn die Harnstauung vollständig ist stellt die Niere bereits nach 3 – 6 Wochen ihre Funktion für immer ein.
Damit die Niere weiter arbeiten und der Harn abfließen kann, wird sie vorübergehend von außen punktiert; über einen dünnen Schlauch (Pyelostomie) wird der Harn abgeleitet. Wenn möglich kann auch ein dünner Schlauch von der Blase bis zur Niere eingelegt werden, damit der Harn ungehindert abfließen kann. In der Zwischenzeit wird die Tuberkulose mit mehreren Medikamenten (sogenannte Tuberkulostatika) mindestens 3 Monate, wenn erforderlich auch länger behandelt. Diese Tuberkulostatika können Tuberkulosebazillen abtöten und ihre weitere Ausbreitung verhindern. Unter dieser Behandlung kann sich eine Verengung des Harnleiters wieder zurückbilden. Es ist aber auch möglich, daß eine enge Narbe bestehen bleibt. In diesem Fall muß die Engstelle im Harnleiter herausgeschnitten werden. Eine Entfernung der betroffenen Niere wird selten notwendig. Die konsequente Einnahme der verordneten Medikamente und regelmäßige Kontrollen garantieren den besten Ausgang der Behandlung einer Nierentuberkulose.

Doz. Dr. Christian-P. Schmidbauer

Urologe in Wien

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Univ. Prof. Dr. Christian-P. Schmidbauer
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