ANFRAGE:
Ich bin 76 Jahre und werde wegen einer „Reizblase“ mit Östrogen-Zäpfchen behandelt, wodurch eine leichte Besserung eingetreten ist. Mein Urologe erwähnte einen Vitaminmangel als Ursache für diese Reizblase. Um welchen Vitaminmangel kann es sich hier handeln?
ANTWORT:
Unter „Reizblasensymptomatik“ versteht man unterschiedlichste Beschwerden wie häufiges Urinieren tagsüber, aber auch nachts, Brennen und Krämpfe im Bereich der Harnblase und der Harnröhre, gelegentlich auch ungewollter Harnverlust.
Erkrankungen wie Blasenentzündungen, Veränderungen der Blasennerven, Senkungszustände im Bereich des Beckenbodens und Veränderungen der Blase nach Behandlungen mit chemotherapeutischen Substanzen und Röntgenbestrahlung sind die häufigsten Ursachen einer sogenannten „Reizblase“. Nach einer Funktionstestung der Blase und Harnröhre wie sie bei der urodynamischen Untersuchung durchgeführt wird, kann man noch genauer die Ursachen dieser „Reizblase“ definieren. Die Ursachen sind vielfältig, jedoch kann ein allgemeiner oder spezifischer Vitaminmangel heute noch nicht als Ursache für Beschwerden bei „Reizblase“ angeschuldigt werden. Eine gesunde vitaminreiche Ernährung ist immer sinnvoll. Ob damit sich die Beschwerden bei einer Reizblase bessern können, steht derzeit in den Sternen.
Doz. Dr. Christian-P. Schmidbauer
Urologe in Wien